In der Geschichte der Sägerei widerspiegeln sich die Höhen und Tiefen der Wirtschaft einer Region und eines Landes. In der Mitte des 19. Jahrhunderts als Mühle erbaut, musste sich der Müller schon bald nach neuen Einkunftsmöglichkeiten umschauen. Flux wurde der bestehende Mühlbetrieb durch eine Sägemühle erweitert. Zuerst wurden beide Mühlen parallel betrieben, anfangs des 20. Jahrhunderts konnte nur noch die Sägerei weiter bestehen - bis in die 1950 Jahre mehr schlecht als recht.
Erst die grosse Wirtschaftskonjunktur der 1960-er Jahre brachte Wohlstand in die Sagi Kappel. Trotzdem steht heute kein Sägereibetrieb mehr auf dem Areal. Die Gesellschaft in der Schweiz entwickelte sich in den letzten Jahren rasant zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Sägereibetriebe wurden aufgegeben - darunter auch die Sägerei Kappel in den 1990-er Jahren. Zuerst wurden die Lokalitäten an verschiedene Kleingewerbler vermietet. Die letzten Gebäude riss man 2013 ab, um auf dem Gelände eine grosszügige Wohnsiedlung zu realisieren.
Ein letztes Gebäude erinnert an die Geschichte des Geländes. Etwas abseits kann man die alte Turnhalle entdecken. Diese wurde nicht für den Schulbetrieb erbaut. Ein ehemaliger Besitzer der Sägerei war ein begeisterter Turner. Für seinen geliebten Turnverein liess er eben diese Turnhalle errichten.